Tiefe
Einschnitte in den Verlauf des Flusses bilden die Staudämme. Sie
sind gebaut, um Elektrizität zu erzeugen, dienen aber auch als
Wasserspeicher für die Agroindustrie. Jeder Staudamm und Stausee hat
seine eigene Geschichte. Beim Bau der Dämme und beim Fluten der Seen
wurde kam oder keine Rücksicht auf die Bevölkerung genommen. Z.B.
wurden beim Fluten des Stausees von Sobradinho ca. 70.000 Menschen
vertrieben. Die Menschen leiden noch heute unter den Folgen. In
Itaparica wurde des indigene Volk der Tuxa geteilt und ein Teil
wurde von den fruchtbaren Inseln in die Caatinga , ca. 800 km vom
ursprünglichen Wohnort entfernt, umgesiedelt. Auf die versprochene
und vertraglich vereinbarte Hilfe warten Sie noch heute.
Es wurde auch keine Rücksicht auf die
natürlichen Wanderbewegungen der Fische genommen. An den Staudämmen
wurden keine Fischleitern vorgesehen. Dies führte zu einer
katastrophalen Entwicklung, wo früher Friedfische gefangen wurden,
gab es nach Jahren nur noch Raubfische.
Durch die fehlende Entwaldung kam und kommt es
immer noch zu Fäulnisprozesse, mit großen Artensterben.
Durch den wechselnden Wasserstand ist es für
die Anwohner der neuen Seen kaum noch kalkulierbar, wo sie ihre
Felder anlegen sollen.
Profiteure
sind die Banken, die Agroindustire und die Baufirmen. Die Anwohner
haben zum Teil alles verloren.
Die erzeugte Elektrizität bleibt nur zu einem
kleinen Teil in der Region, das meiste geht in die Industriezentren
an der Küste.
Die minimale Wassermenge hinter der Messstelle
am Sobradinhostausee (1100m³/sek) wird häufig unterschritten, weil
der Fluss einfach nicht mehr genug Wasser fördert.
Zu den Bildern:
oben: Die Staumauer eines Staudammes in Paulo
Alfonso
unten: Der Sobradinhostausee mit sehr wenig
Wasser. Dieser See dient auch als Speicher, um die dahinterliegenden
Staustufen gleichbleibend mit
genügend Wasser zu versorgen.